8. August 2004

"Von Akt bis abstrakt" von Urte Schmuck aus Sibbesse.

Ein buntes Spiel der Fantasien in Acryl, Mischtechnik und Akt im Relexa Hotel Bad Salzdetfurth


Die Künstlergruppe Holler Art, vertreten durch die 1.Vorsitzende Elke Braukmüller eröffnete auf der Vernissage vor 30 Besuchern die Ausstellung "Von Akt bis abstrakt". Die Künstlerin Urte Schmuck stammt aus einer sehr kreativen Familie, die ihre schon frühe künstlerische Begabung förderte und unterstützte. So verarbeitet sie oft ganz alltägliche, manchmal auch vergängliche Gegenstände in ihren Bildern. Dadurch verändern sich die Arbeiten mit der Zeit und entwickeln ein interessantes Eigenleben. "Ihre Bilder schaffen eine eigene Atmosphäre, die die Fantasie des Betrachters anregen soll und ohne viel Erklärungen Raum lässt für eigene Gedanken, Gefühle und Fantasien", so betonte Elke Braukmüller von Holler Art.

Urte Schmuck, die sich vor einem Jahr als Gärtnerin selbständig gemacht hat, ist auch Mutter von 4 Kindern. Ihre Tochter Amelie hat offensichtlich die Liebe zur Kunst und ihre Freude an der kreativen Tätigkeit geerbt. So gibt es in dieser Ausstellung nicht nur Arbeiten von Urte, sondern auch ein Bild von Amelie. "Amelies Stier", ist sehr fantasievoll in einer ganz speziellen Technik gemalt. "Uns von Holler Art liegt die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Kunst-und Kulturbereich sehr am Herzen und deshalb freuen wir uns ganz besonders über Amelies Beitrag zu dieser Ausstellung. Mach weiter so, Amelie", so Elke Braukmüller. Sie verwies auch auf den bevorstehenden "Themenpark der Künste" am 4.September, auf dem auch Urte Schmuck, neben 50 anderen Künstlern aus der Region Hildesheim, ihr Arbeiten und Schaffen dem Besucher demonstrieren wird. Ein gemeinsamer Rundgang mit den Besuchern und der Künstlerin rundete die Vernissage künstlerisch ab. Die Ausstellung ist noch bis zum 28.August geöffnet.

Viele Informationen zu den Ausstellungen und den bevorstehenden Events von Holler Art im Internet unter www.HollerArt.de


Statt des heimischen Sofas Kaffee, Künstler und Kultur

Premiere zwischen schwarzem Gebälk: Vernissage und Lesung von Urte Schmuck in Haller‘s Kulturcafé in Groß Elbe

 

Von Tessa Ranzau

GROSS ELBE.  Draußen pfeift der Wind durch alle Ritzen. Die Bäume neigen sich hin und her. Es regnet, ist dunkel und ungemütlich. Die Straßen sind menschenleer. Im Innern eines Fachwerkhauses in Groß Elbe in Salzgitters Umland jedoch herrscht am Samstagabend reges Leben.

Menschen plaudern, trinken, lachen. Alle haben eines gemein: Sie haben sich von ihrer Wolldecke und dem heimischen Sofa getrennt, um den Weg hierher auf sich zu nehmen, in Haller's Kulturcafé. Der Anlass: Eine Vernissage und eine Lesung.

Am 20. November vergangenen Jahres erst feierte das kleine Café seine Eröffnung. Nachdem es Besitzer Hans Harry Lampe Jahre lang als Wohnhaus gedient hatte, baute er es in rund sieben Jahren Eigenregie zu einer gemütlichen Gaststätte um. Nun wohnt er nur noch in der ersten Etage des Hauses.

Nicht minder liebevoll als ein heimisches Wohnzimmer ist sein Café aber eingerichtet. Die rustikale Schale aus kühlem Backstein und dunklem Fachwerk bietet im Zusammenspiel mit einer liebevoll zusammengestellten Einrichtung eine einladend warme Atmosphäre.

Doch damit nicht genug, zieren doch zarte und farbenfrohe, kleine und große Aquarell-Bilder von nun an drei Monate lang das Mauerwerk zwischen dem schwarzen Gebälk. Eine Ausstellung von Künstlerin Urte Schmuck aus Sibbesse ist der Grund.

Nicht nur für das Kulturcafé ist eine derartige Veranstaltung damit Premiere. Auch Urte Schmucks Aquarelle sind bisher der Öffentlichkeit verwehrt geblieben. 37 Kunstwerke, die mal verschwommen und verwischt das Motiv nur schemenhaft erahnen lassen, mal durch klare Linien und Farben die Realität detailgetreu abbilden.

"Vor rund 20 Jahren habe ich mit der Malerei begonnen", verrät die 43-Jährige. Während sie in der ersten Zeit lediglich Aquarelle gemalt habe, sei sie vor fünf Jahren auf Acryl umgestiegen. Eine Veränderung in ihrem Leben sei Grund für den Stilwechsel gewesen. "Malerei ist schließlich immer ein Ausdruck des Inneren", erklärt Schmuck.

Erst jetzt sei sie endlich bereit gewesen, ihre bis zu 16 Jahre alten Aquarelle, die aus der Zeit vor der Veränderung stammen, auszustellen. Der Lebenswandel, von dem Urte Schmuck hier spricht, lässt sich auch in ihrer Lesung über den Spannungsbogen zwischen Liebe und Schmerz erahnen.

In ihren Gedichten über Freundschaft, Trennung, Verarbeitung sowie Erotik offenbart Urte Schmuck dem Zuhörer zu Musik von Mandus Munk an der klassischen Gitarre ein Stück ihres ganz persönlichen Mikrokosmos’. Die Zuhörer sind begeistert. Während Urte Schmuck liest, ist es ganz still – plötzlich hört man sogar den Wind draußen wieder pfeifen.

In Kooperation mit der Künstlergruppe und Ausstellungsorganisation Holler Art sind in Haller's Kulturcafé von nun an Ausstellungen dieser Art in dreimonatigem Wechsel geplant, gibt Vereinsvorsitzende Elke Braukmüller freudestrahlend bekannt. "Eine perfekte Symbiose", findet auch Hans Harry Lampe: "Ich mache die Gastronomie, und die Künstler der Holler Art haben eine weitere Ausstellungsmöglichkeit gefunden."

Ein einfaches Konzept, das tatsächlich Erfolg verspricht. So drängten sich Samstagabend gleich auf Anhieb gut 50 Personen in den drei Zimmern der Gaststätte um einen kulturreichen Abend zu erleben. Dafür hat sich die Trennung von der kuscheligen Wolldecke doch wirklich gelohnt.

Montag, 10.01.2005